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4. Festtage | 12. - 14.11.2010

„Loewe und Schumann – Die Bewunderung  zweier ungleicher Romantiker“

Das Motto der 4. CLFT  bezieht sich auf eine Aussage von Robert Schumann über Carl Loewe am 29.Juli 1835 im Leipziger Tageblatt „… Hinzu kommt noch das seltene Bündnis, das hier Komponist, Sänger und Virtuos in einer Person geschlossen haben.“

Mit diesen 4. Carl-Loewe-Festtagen konnte erneut ein Höhepunkt im kulturellen Leben der Stadt Löbejün und der gesamten Region gesetzt werden. Zahlreiche Besucher aus der Region, dem In- und Ausland waren nach Löbejün gekommen, um sich der Musik von Carl Loewe zu widmen und um einen regen Gedankenaustausch zu pflegen.

Der Staatssekretär im Kultusministerium bewertete in seiner Begrüßungsansprache die 4. Carl-Loewe-Festtage wie folgt:

„Kultur, Musik und Kunst ist nicht nur eine Angelegenheit größerer Städte. Sie werden in Löbejün dem Gedanken gerecht, dass Kultur nicht etwas Verzichtbares, Einsparbares, in Krisen zu Vernachlässigendes ist, sondern unserer Gesellschaft wirklichen Halt und tragendes Fundament gibt, weil sie elementar und zutiefst zum Menschen gehört.“

Der absolute Höhepunkt war der Auftritt des weltbekannten Thomaner Chores unter der Leitung von Thomaskantor Christoph Biller zum Eröffnungskonzert am Freitag in der historischen Stadthalle von Löbejün.

Der zweite Tag der 4. Carl-Loewe-Festtage (Samstag) begann traditionsgemäß mit der Ehrung am Carl-Loewe-Denkmal, zu dem sich wiederum neben den Gästen und Mitgliedern der ICLG viele Löbejüner Bürger und Schüler der Grundschule versammelt hatten.

Wie auch in den vergangenen Jahren wurde der zweite Tag mit einem geführten Stadtrundgang fortgesetzt, wo sich der Präsident der ICLG gern den vielen Fragen der Besucher stellte.

Ein weiterer Höhepunkt dieses zweiten Tages war die feierliche Einweihung der Freitreppe zum Carl-Loewe-Haus, die im Rahmen der kompletten Umgestaltung des Loewe-Ensembles nun einen direkten Zugang vom Marktplatz/Rathaus zum ehemaligen Geburtshaus von Carl Loewe gewährt.

Die ICLG ist Gründungs-Mitglied des neu gegründeten Vereins „Straße der Musik“, der es sich zum Ziel gestellt hat, die Musikpflege in Mitteldeutschland (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) gezielt zu unterstützen und die enorme mitteldeutsche Musikkultur nutzbar für viele zu machen. 
Deshalb war es ein besonderer Höhepunkt dieses zweiten Veranstaltungstages, dass an der Freitreppe zum Loewe-Haus die erste Tafel zur „Straße der Musik“ feierlich enthüllt werden konnte.

Der lang erwartete 4. Band der Schriftenreihe der ICLG - Der „politische“ Loewe – die „Selbstbiographie“ und der Lauf der Geschichte, Teil 2, wurde dem interessierten Fachpublikum im Bogenhaus des Stadtgut-Ensembles durch den Autor, dem Ehrenpräsidenten der ICLG, Dr. Henry Joachim Kühn, vorgestellt.
Dieser neue Band übertrifft alle bisherigen Veröffentlichungen; mit allein fast 400 Seiten, vielen historischen Fotos und noch nie in diesem Zusammenhang dargestellten Dokumenten und Bewertungen ist dieser Band eine Fundgrube für alle Loewe-Enthusiasten.

Der zweite Tag der 4. Carl-Loewe-Festtage klang aus mit einem Lieder- und Balladenkonzert. 
Iris Vermillion, Mezzosopran und Florian Boesch, Bariton – beide auf den großen internationalen Bühnen  dieser Welt zu Hause -  interpretierten Lieder, Balladen und selten gehörte Duette in einem charmanten Vergleich von Loewe Kompositionen mit denen von Robert Schumann.  Begleitet wurden sie dabei von dem renommierten Pianisten Cord Garben, u.a. Präsident der  Johannes-Brahms-Gesellschaft und Ehrenmitglied der Carl-Loewe-Gesellschaft, der das Publikum zu Beginn des Konzertes mit Leichtigkeit und humorvoller Überzeugungskraft in die Problematik der Lieder bzw. Balladen und Duette von Loewe und Schumann einführte.

Der dritte Tag der 4. Carl-Loewe-Festtage begann mit einem Festgottesdienst am Sonntagmorgen in der Stadtkirche St. Petri. Die Darbietung von Loewe‘s kirchenmusikalischen Kompositionen durch Studenten der Hochschule für Kirchenmusik sowie die überaus interessante Predigt der Pfarrerin Bartsch hat die in großer Zahl gekommenen Besucher sehr beeindruckt. Die Tatsache, dass Carl Loewe unmittelbar am Tage seiner Geburt in dieser Kirche getauft wurde und die Möglichkeit, den Taufstein und das Taufregister im Original anzusehen und den entsprechenden Eintrag auch fotografieren zu dürfen, war für unsere weitgereisten Gäste ein weiterer, sehr emotionaler Höhepunkt dieser Festtage.
Mit einer musikalisch-literarischen Matinee am Sonntagvormittag klangen die 4. Carl-Loewe-Festtage aus. Im reizvollen Ambiente des historischen Bogenhauses boten die Künstler, die hallesche Konzertpianistin Maria-Clara Thiele und der Schauspieler Volker Dirkes, ein höchst kurzweiliges Programm.


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